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Days in September

Kennt Ihr das Gefühl, endlich irgendwo anzukommen? Keine Verpflichtungen für etwas zu empfinden, nichts außer Ruhe in sich zu tragen - einfach ganz man selbst zu sein?

Vor ca. anderthalb Jahren war ich im Urlaub in Schweden. Ich wusste, es wird eine Zeit der Ruhe und Gelassenheit - ich meine: wo, wenn nicht da? Aber ich habe es neu für mich entdeckt. Nach einer langen Zeit der inneren Unruhe, des Gehetztseins, dem ständigen Bedürfnis und Druck, es allen um mich herum recht zu machen, aber selbst immer unzufriedener zu werden, fand ich in diesen zwei Wochen ein Stück Frieden, wie ich es lange nicht mehr gespürt hatte.

Es war ein Zusammenspiel aus dem Zwitschern der Vögel, dem leisen Plätschern vom Wasser ans Seeufer, meiner Hängematte und der "Einfach in den Tag hinein leben"-Philosophie, die mich zurück zu mir selbst finden ließen.

Nach ein paar Tagen der absoluten Isolation mitten im Wald fernab von jeglicher Hektik und Spannung war es, als ob jemand einen Schalter in mir umgelegt hatte. Und in all dieser Gelassenheit fand ich inmitten meiner vermeintlich nie endenden Schreibblockade endlich wieder Worte für das, was in mir los ist - die Gefühle, die aufs Papier gebracht werden wollten.

In nahezu einem Stück schrieb ich den Song "Days in September" - eine Ballade, die sogar das Lied für unseren Hochzeitstanz im folgenden Sommer werden sollte. Mann - war das ein Gefühl, das fertig beschriebene Blatt in meinen Händen halten zu können! Hier und da waren Wörter durchgestrichen, Akkorde ausgebessert und die Schrift kaum lesbar - aber es war ein Song! MEIN Song!

Ich weiß noch genau, wie ich meine Handyaufnahme später an dem Tag meinem Partner beim Spazierengehen zeigte und ihm von meiner Idee mit dem Hochzeitstanz erzählte. Dazu muss man sagen, dass wir beide definitiv keine großen Tänzer sind, aber wir haben es schlussendlich durchgezogen. Dank großer Hilfe beim Arrangieren und Aufnehmen des Songs hatten wir eine Grundlage zum Üben und schließlich auch die Voraussetzung für die Hochzeitsfeier geschaffen.

Ich kann euch sagen: ich war sooo unfassbar aufgeregt unmittelbar vor dem besagten Tanz, weil einfach alles stimmte - das Ambiente, die Emotionen, das Kleid, der Augenblick. Es war, als hätte man uns beide für diese drei Minuten zurück auf das alte Boot gebeamt, in dem wir in Schweden mitten auf dem See Kreuzworträtsel gelöst und Fische geangelt hatten. Oh man ... das klingt beim Lesen wie aus ´nem Film, aber ich sage Euch: genau so war es!!

In den letzten Monaten hatte ich nun das große Privileg meinen Song gesanglich neu aufnehmen zu dürfen und für eine Veröffentlichung vorzubereiten. Mit großer Unterstützung vom Label OSTstudios ist "Days in September" nun schließlich released worden - und ich spüre tief in mir wieder dieses Kribbeln, dass ich in dem Moment kurz vor unserem Tanz empfunden habe.

Dankbar für all die Menschen, die mich auf dieser ganz besonderen Reise von "Days in September" begleitet haben, schreibe ich jetzt diesen Blogeintrag und möchte euch sagen: jede einzelne Minute, die Ihr investiert habt, jedes aufmunternde Wort, jede Hilfe bedeutet mir so unglaublich viel! Vielen Dank, dass Ihr an mich glaubt, mich unterstützt und mir manchmal auch den notwendigen Anschubser gebt, damit ich aus meiner Komfortzone herauskomme - Ihr macht diesen Weg zu etwas ganz Besonderem!