Kennt Ihr das Gefühl, endlich irgendwo anzukommen? Keine Verpflichtungen für etwas zu empfinden, nichts außer Ruhe in sich zu tragen - einfach ganz man selbst zu sein?
Vor ca. anderthalb Jahren war ich im Urlaub in Schweden. Ich wusste, es wird eine Zeit der Ruhe und Gelassenheit - ich meine: wo, wenn nicht da? Aber ich habe es neu für mich entdeckt. Nach einer langen Zeit der inneren Unruhe, des Gehetztseins, dem ständigen Bedürfnis und Druck, es allen um mich herum recht zu machen, aber selbst immer unzufriedener zu werden, fand ich in diesen zwei Wochen ein Stück Frieden, wie ich es lange nicht mehr gespürt hatte.
Es war ein Zusammenspiel aus dem Zwitschern der Vögel, dem leisen Plätschern vom Wasser ans Seeufer, meiner Hängematte und der "Einfach in den Tag hinein leben"-Philosophie, die mich zurück zu mir selbst finden ließen.
Nach ein paar Tagen der absoluten Isolation mitten im Wald fernab von jeglicher Hektik und Spannung war es, als ob jemand einen Schalter in mir umgelegt hatte. Und in all dieser Gelassenheit fand ich inmitten meiner vermeintlich nie endenden Schreibblockade endlich wieder Worte für das, was in mir los ist - die Gefühle, die aufs Papier gebracht werden wollten.
In nahezu einem Stück schrieb ich den Song "Days in September" - eine Ballade, die sogar das Lied für unseren Hochzeitstanz im folgenden Sommer werden sollte. Mann - war das ein Gefühl, das fertig beschriebene Blatt in meinen Händen halten zu können! Hier und da waren Wörter durchgestrichen, Akkorde ausgebessert und die Schrift kaum lesbar - aber es war ein Song! MEIN Song!